Keine Sorge! Wenn Sie dies ad hoc nicht können, befinden Sie sich in guter Gesellschaft. Entscheidungskriterien explizit festzulegen und verschiedene konkurrierende Ziele zueinander in Relation zu setzen, stellt durchaus eine Herausforderung dar. Aus dem Stehgreif ist dies den wenigsten Anwendern möglich. Dennoch ist es leider notwendig – schließlich wollen Sie automatisiert erstellte Pläne erhalten, die genau Ihre Präferenzen widerspiegeln.
Verschaffen Sie sich sich im Vorwege Klarheit über die von Ihnen oder Ihren Disponenten verfolgten Entscheidungsregeln! Da bei Ihnen jeden Tag Tourenpläne erstellt werden, gibt es diese ja. Nur sind sie zum Teil verborgen in den Köpfen Ihrer Disponenten. Möglicherweise kommen bei verschiedenen Disponenten auch jeweils unterschiedliche Kriterien zur Anwendung – eine gute Gelegenheit diese gemeinsam soweit möglich explizit festzulegen und dabei vor allem auch zu vereinheitlichen.
Alternativ können Sie diese „Übung“ auch noch in der Einführungsphase eines Softwaresystems zur automatischen Disposition gemeinsam mit Ihrem Softwarepartner oder Berater machen. Dabei können geeignete Entscheidungskriterien oder eine Gewichtung verschiedener Zielkriterien zum Beispiel schrittweise erarbeitet werden. Erstellen Sie einen ersten Plan und bewerten Sie diesen. Zu viele Verspätungen? Dann gewichten Sie die Termineinhaltung höher! Wichtig ist hierbei natürlich, dass die gewählte Tourenplanungssoftware eine solche individuelle Gewichtung verschiedener Zielsetzungen unterstützt. Das tun bei weitem nicht alle!
Am Ende gewinnen Sie bei diesem Prozess – ähnlich wie bei der Datenqualität – Transparenz über Ihre tatsächlichen Entscheidungskriterien bzw. Ihre tatsächlichen Präferenzen hinsichtlich der Zielsetzung. Diese ist dann auch einheitlich und weicht nicht mehr von Disponent zu Disponent ab.
Das Positive dabei: Sobald Sie die Transparenz einmal haben, können Sie Ihre Präferenz auch explizit verändern! Sind zum Beispiel Ihre Kunden unzufrieden aufgrund häufiger Terminverletzungen, können Sie die Termintreue nun zentral einheitlich und explizit höher gewichten und damit auf direktem Weg Ihre übergeordneten Unternehmensziele besser unterstützen.
Fazit
Die Veränderung von Geschäftsprozessen und die Einführung von Softwaresystemen ist nahezu immer aufwändig und herausfordernd. Dies gilt im Besonderen, wenn dabei – wie bei der Disposition – komplexe Entscheidungsprozesse automatisiert werden. Das bedeutet aber keineswegs, dass Sie davor zurückschrecken sollten. Dafür sind die Vorteile einer Automatisierung der Disposition einfach zu bedeutend. Das bedeutet allerdings, dass Sie die notwendigen Grundlagen für die Automatisierung schaffen und ernst nehmen sollten. Kriegen Sie Ihre Daten in den Griff! Dann ist die erste große Hürde bewältigt und Sie können damit beginnen, all die Vorteile einer Automatisierung der Disposition auszunutzen.